Mattis "Ich treff mich bloß mit ein paar alten Freunden, die ich schon länger nicht mehr gesehen hab", sagte ich ausweichend und ging ins Wohnzimmer, um dort zu suchen.
»Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als Angst.«
Mattis Ich fuhr in die Stadt. "Hey, Matty, da bist du ja endlich!", begrüßte Angelina mich und umarmte mich. "Komm jetzt, die anderen haben schon angefangen." "Ich musste Bus fahren", meinte ich genervt auf dem Weg nach drinnen. "Hab meine Schlüssel verschlampt." "Tja, es gibt Leute, die müssen ständig Bus fahren, weil sie kein Auto haben", entgegnete sie achselzuckend. "Jetzt stell dich nicht so an. Seit dein Vater mal endlich auch dein Vater ist, bist du voll die Pussy geworden." "Ange, du weißt genau, dass das Thema tabu ist. Ich will nichts über die Beziehung zwischen meinen Eltern wissen." "Es gab ja nicht mal eine", mischte sich jemand anders ein. "Sam, im Ernst, halt die Klappe", meinte ich nur und umarmte ihn kurz. Wir gingen rein, wo der Kochkurs schon angefangen hatte.
»Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als Angst.«
Lucia Wir redeten ein bisschen - jetzt über andere Themen - trotzdem wanderten meine Gedanken immer wieder zu Mattis. Verrückt, Emilie hatte doch recht; ich kannte ihn gar nicht.
Mattis "Wir sind danach noch mit Cat, Emma, Emmas neuem Freund und Jasper verabredet, kommst du mit?" Ich dachte kurz an Cathlyn. Das letzte Mal hatten wir uns auf der Beerdigung meiner Mutter gesehen, damals waren wir noch ein Paar. Doch was damals passiert war... "Nein, danke", murmelte ich also nur. Angelina seufzte. "Bist du etwa immer noch nicht über Cat hinweg?" "Du warst doch dabei. Und sie hat sich nie dafür entschuldigt. Nein, Ange. Ich hab keinen Bock sie zu sehen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, wenn es das nicht ist", meinte ich nur. "Gib mir mal bitte das Salz." Sie reichte mir das Salz. "Du und Sam, ihr seid die einzigen, die die ganze Zeit zu mir gestanden haben." "Und was ist mit Emma und Jas?", wollte Sam wissen. Ich schnaubte. "Achja. Die beiden wissen ja nicht mal, dass ich sie gehört habe. Oder hat einer von euch es ihnen gesagt?" Die beiden schüttelten den Kopf. "Na also. Und ich wusste nicht mal, dass sie einen neuen Lover hat. Ich hab einfach keine Lust, mich mit denen zu treffen." "Okay, war ja nur ein Vorschlag, ich meine, Ange und ich sind schließlich auch noch da und wir haben in letzter Zeit auch nicht überragend viel Zeit miteinander verbracht." Ich seufzte. "Ich weiß. Mein Dad will unbedingt, dass ich mich daheim wohl fühle und so. Und er hat meine Halbschwester dazu verdonnert, mich immer mitzuschleppen, wenn sie irgendwas mit Freunden macht. Ich will halt, dass er denkt, dass es mir gut geht, auch wenn dem nicht so ist."
»Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als Angst.«