Gwendolyn Nachdem ich die nächsten drei Stunden das Haus geputzt hatte, ließ ich mich erschöpft auf mein Bett fallen. Wenigstens hatte die körperliche Arbeit bewirkt, was ich gewollte hatte; ich hatte kaum an gestern gedacht, und jetzt war ich zu müde dazu. Zumindest, bis es klingelte. Ich zuckte leicht zusammen und setzte mich auf. Wer konnte das denn sein? Meine Eltern waren noch bei der Arbeit, meine Brüder in der Schule und Josephine im Kindergarten. Ich stand auf und ging zum Fenster, trat aber schnell wieder zurück, als ich sah, wer es war. Überlegte kurz und beschloss dann, einfach nicht zu öffnen. Ich würde es nicht ertragen können, wenn er jetzt mit mir Schluss machte.
» Der findes to ting, som er uendelige: Universet og den menneskelige dumhed. Og når det gælder universet, er jeg endda ikke sikker. « - Albert Einstein
Drake Ich sah jemanden am Fenster, was wohl hieß, dass jemand (wahrscheinlich Lynn selbst) zuhause war. Ich klingelte erneut. Wollte sie mir jetzt ernsthaft nicht aufmachen?
Gwendolyn Ich ließ mich auf mein Bett fallen und versuchte, das Klingeln einfach zu ignorieren. Wenn ich ihm nicht aufmachte, würde er schon wieder verschwinden. Hoffentlich kam er nicht auf den Gedanken, einfach hereinzukommen; ich war mir ziemlich sicher, dass meine Mom die Haustür nicht zugeschlossen hatte.
Nein ich bin nicht die Signatur. Ich sortiere hier nur den Buchstabensalat, den mein Besitzer hier eben fabriziert hat!
Drake Mein Klingeln wurde zu einem Sturmklingeln, zusätzlich drehte ich versuchsweise an der Türklinke, die sich überraschenderweise öffnen ließ. Ich blieb kurz stehen und überlegte, ob ich wirklich reingehen sollte, was immerhin sowas wie Einbruch wäre oder so.
Gwendolyn Das Klingeln wurde langsam unerträglich und so steckte ich mir Ohrhörer in die Ohren und machte Musik an. Konnte das Klingeln so zwar immer noch hören, aber nicht mehr so laut.
Nein ich bin nicht die Signatur. Ich sortiere hier nur den Buchstabensalat, den mein Besitzer hier eben fabriziert hat!
Drake Scheiß drauf, dachte ich, ging rein und machte die Tür hinter mir zu. Ich ging zu Lynns Zimmer und klopfte kurz, ehe ich, ohne eine Antwort abzuwarten, rein ging.
Gwendolyn Als ich Drake die Tür öffnen und in's Haus treten hörte, zuckte ich leicht zusammen, zog dann die Stöpsel aus meinen Ohren und überlegte, was ich jetzt tun sollte. Als es an meiner Tür klopfte, antwortete ich nicht, doch er kam trotzdem herein. "Verschwinde", sagte ich, ohne ihn anzusehen.
Nein ich bin nicht die Signatur. Ich sortiere hier nur den Buchstabensalat, den mein Besitzer hier eben fabriziert hat!
Drake Ich trat zu ihr ans Bett und setzte mich neben sie. Ich legte die Blumen vor sie. "Ich hab dir was mitgebracht", sagte ich leise. "Und ich wollte mich entschuldigen."
Gwendolyn Ich sah zu den Blumen und war für einen Moment verwirrt. Was sollte das denn jetzt? "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen", erwiderte ich kühl.
»Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.« - Wilhelm Busch
Drake "Doch. Was ich zu dir gesagt habe, war ungerechtfertigt. Okay, vielleicht nervt es mich manchmal, wenn du dich dauernd bei mir einmischst, aber... Du tust es für mich. Und ich bin dir dankbar dafür. Auch wenn man das nicht immer merkt."
Gwendolyn Ich drehte meinen Kopf leicht und sah ihn jetzt doch an. Stimmte es wirklich, was er sagte? Er war gar nicht mehr sauer auf mich? Vielleicht sollte ich mich ebenfalls entschuldigen, doch ich brachte kein Wort heraus. Zu viele Gefühle und Gedanken tobten in mir.
»Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.« - Wilhelm Busch
Gwendolyn Ich hielt es einfach nicht mehr aus, schlang meine Arme um seinen Hals und legte mein Gesicht an seine Brust. Hielt ihn einfach ganz lange so fest.
»Dummheit ist auch eine natürliche Begabung.« - Wilhelm Busch